Was gibt es grundlegendes über Skorpione zu wissen, und vor allem: wie pflanzen sie sich fort? Auf Wunsch einer unserer Leser, hat sich unser Team mit genau dieser Thematik befasst!
Skorpione gehören zu den Spinnen- und Häutungstieren. Derzeit gibt es 2.350 bekannte Arten. Sie alle haben eine Körpergröße zwischen 9 mm und 21 cm. Ein Großteil der Arten lebt in Bodennähe, nur wenige andere Arten zählen zu den Baumbewohnern, den Höhlenbewohnern oder den Wanderern. Skorpione gibt es auf jedem Kontinent, außer der Antarktis. In Großbritannien und Neuseeland wurden die ersten Arten als sogenannte „Neozoen“ eingeschleppt.
Skorpione werden in vier Grundtypen unterteilt:
- Psammophile Skorpione sind an das Leben in der Wüste angepasst. Sie können sehr schnell laufen und trocknen nicht so schnell aus, wie es bei den anderen Arten der Fall ist.
- Lithophile Skorpione sind in Felsregionen anzutreffen. Ihr Körper ist flacher, als der anderer Arten, wodurch sie sich gut zwischen den Steinen bewegen und verstecken können.
- Grabende Skorpione leben unterirdisch und meist in selbst gegrabenen Höhlen. Sie verlassen ihre Höhlen nur zur Jagd und zur Paarung. Alacran tartarus ist eine Art diesen Typs und wurde bereits 800 m unter der Erdoberfläche gefunden.
- Wandernde Skorpione wechseln ihren Lebensraum ständig. Ihr Körper hat sich an keinen bestimmten Lebensraum angepasst.
Die meisten Skorpione leben in den tropischen und subtropischen Zonen, wohingegen die größte Artenvielfalt in der mexikanischen Wüstenebene anzutreffen ist. Trotz all dem sind die meisten Skorpionarten auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen.
Gerüchten zu Folge ist das Gift von Skorpionen immer tödlich, tatsächlich trifft dies jedoch nur auf sehr, sehr wenige Arten zu. Das falsche Bild von Skorpionen trägt auch heute noch dazu bei, dass Menschen diese Tiere sofort töten, meist aus Furcht vor dem, was eigentlich gar nicht ist. Ende 2018 gab es drei Skorpionarten, welche auf der roten Liste standen.
Skorpione sind größtenteils Einzelgänger. Es gibt nur wenige Ausnahmen, diese sind jedoch wirklich nicht zu verkennen: Kaiserskorpione beispielsweise haben eine enge familiäre Bindung zu ihren Geschwistern. Die Jungskorpione eines Wurfes jagen sogar zusammen, während sich viele andere Arten ziemlich schnell von ihren Geschwistern verabschieden.
Obwohl Skorpione aus Eiern schlüpfen, wird der Begriff „Wurf“ verwendet. Ziemlich merkwürdig, oder?
Weibliche Skorpione tragen die befruchteten Eier in sich, bis diese schlüpfen. Das ganze dauert mehrere Monate, bei manchen Arten sogar bis zu einem Jahr. Die Eier werden in der Mutter ausgebrütet, dann gebiert sie die Skorpione. Je nach Art kann ein Wurf zwischen 2 und über 100 Junge beinhalten.
Jungskorpione sind weiß und von einer sogenannten Chorion, einer Embryiohaut, umschlossen. Nachdem sich die Jungen aus dieser Haut befreit haben, klettern sie auf den Rücken der Mutter und bleiben bis zu ihrer ersten Häutung auch dort. Möge sich das einer nun bitte mit 100 Kindern vorstellen. Dankeschön!
Die Häutung tritt, je nach Art, nach einem oder auch erst nach 51 Tagen auf. So lange die Jungskorpione auf dem Rücken ihrer Mutter sind, sind die Weibchen besonders aggressiv. Ihre Jungen sind ein ganz besonderer Schatz, welcher auf gar keinen Fall in Gefahr geraten darf. In dieser Zeit findet die Ernährung durch äußerliche Reserven statt. Es wird empfohlen lieber auf Abstand zu gehen, wenn man eine Mutter mit Jungtieren auf dem Rücken entdeckt.
Nach der ersten Häutung ist es dann auch endlich soweit: Die Jungskorpione verlassen den Rücken ihrer Mutter und trennen sich von ihr. Nach fünf bis acht weiteren Häutungen sind die Skorpione dann auch ausgewachsen und geschlechtsreif. Nach diesen paar Häutungen finden keine weiteren statt.
Skorpione können sich mehrmals im Leben fortpflanzen. Die Skorpionart Buthidae wurde sogar dabei beobachtet, wie sie sich paarte während sie noch ihren Wurf auf dem Rücken trug. Die Paarung erfolgt durch einen sogenannten Paarungstanz. Dieser Tanz kann mehrere Stunden dauern und endet ab und an damit, dass das Weibchen ihren Liebhaber verzehrt. Eine relativ kurze Romanze.
Obwohl Skorpione sich nicht sonderlich häufig über den Weg laufen, wissen Männchen stets wann ein Weibchen paarungsbereit ist. Sobald ein Weibchen paarungsbereit ist, verströmt es sogenannte Sexuallockstoffe, durch diese können die Männchen das entsprechende Weibchen dann auch finden.
Hat das Männchen sein potenzielles Weibchen gefunden, versucht es dieses durch Zuckungen in Paarungsstimmung zu versetzen. Springt das Weibchen darauf an, beginnt der Paarungstanz. Man nennt diesen Tanz auch Hochzeitstanz, da die beiden Skorpione sich an den Scheren festhalten. Manche Männchen stechen das Weibchen mit ihrem Stachel auch in den Scherenarm. Ob sie dabei Gift benutzen und was die genaue Intension dahinter ist, ist jedoch immer noch unklar.
Männchen legen ihr Sperma vor der Paarung in dafür gebildete Behälter, sogenannte Spermatophore. Diese dienen zum Schutz der Spermien, bis ein Weibchen gefunden und befruchtet wird. Während dem Tanz sucht das Männchen nach einem geeigneten Ablageplatz am Bauch des Weibchens. Da Scheren und Stachel bereits in Gebrauch sind, erfolgt die Suche durch ihre Kammorgane. Hat es eine passende Stelle gefunden, platziert es die Behälter und zieht das Weibchen darüber hinweg. So gelangt das Sperma in ihren Genitalporus. Nun ist das Weibchen befruchtet und der Paarungstanz vorbei.
3. März 2019
Jacqueline Elisabeth Mariacher
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